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St. Barbara 1897

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St. Barbara 2007

Sankt Barbara ist eine katholische Kirche in Erle.

Die Geschichte der Kirche[]

Mit dem Abteufen des Schachtes Bismark II im Jahre 1891 steigt die Bevölkerungszahl Erles rapide an. Bei einheimischen und zugezogenen Katholiken kommt bald der Wunsch auf, eine eigene Kirche zu besitzen. Am 5.11.1892 wird das vom Münsterschen Architekten Hertel geplante Gotteshaus, eine Notkirche, durch den vom Bischof beauftragten Buerschen Pfarrer Niemann eingeweiht.

Schon bald wird die Rektoratskirche zu klein. Nach kontroverser Diskussion (kostspieliger Umbau/billiger Neubau) vergrößerte Architekt Hertel 1896 die "Hülfskirche" um das Doppelte: das alte Chor wird abgebrochen, an das Langhaus ein großes Querschiff mit zwei zusätzlichen Jochen sowie ein ausgedehnter neuer Chorraum angebaut; am 29.10.1896 wird die Erweiterung durch Pfarrer Naaber benediziert. Ein Jahr danach leistet man sich einen 40 m hohen Kirchturm, aus dessen Fensternische seither die Schutzpatronin St. Barbara auf den Stadtteil blickt.

Einunddreißig Jahre später, im Jahre 1927, hat sich die Zahl der Pfarrmitglieder verdoppelt, so dass man sich wiederum die Frage nach einem Neubau oder einem Umbau stellt. Diesen führt sodann der bekannte Erler Architekt Kötting unter künstlerischer Assistenz des Bildhausers Brüx aus Kleve durch: der Innenraum wird um ein Drittel vergrößert, indem man die Seitenschiffe bis auf die Breite des bestehenden Querschiffs herauszieht. Der frei stehende Kirchturm wird voll in den Bau integriert, wodurch zwei neue, geschützte Kirchenportale, eine Taufkapelle und der Orgelbühnenaufgang entstehen; nun hat die Kirche Platz für 1.600 Gottesdienstteilnehmer (900 Sitzplätze und 700 Stehplätze).

Im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Kriege wird die neugotische Chornische durch eine glatte Wand vom Kirchenschiff abgetrennt und dahinter eine Sakristei eingerichtet. Platz für den Altar bietet das erweiterte Hochchor, welches sich bis zur ersten Säule erstreckt (1950 entfernt man jede zweite). Der Chorraum rückt 1959 um weitere zwei Meter ins Kirchenschiff vor: der zu einem Block umgeformte Marmoraltar steht nunmehr frei im Raum, der Priestersitz hinter dem Altar. Den Chorabschluss bildet eine mit Klinkern aufgemauerte Konche.

In der nachkonziliären Zeit nimmt man dann weitere kleine Veränderungen vor: die beiden Seitenaltäre werden entfernt, da sie nach dem Konzil ohne Funktion sind; die Kommunionbank wird der neuen Kommunionpraxis geopfert und die Zahl der Beichtstühle der geringeren Priesterzahl angepasst; 1978 schließlich werden die Kirchenbänke neu angeordnet; rund 500 Gläubige haben im Gotteshaus einen Sitzplatz.

Zum hundertsten Geburtstag führt die Gemeinde eine große Grundsanierung der Kirche durch: man schafft eine neue Altarinsel und stellt den verkleinerten Altar in die Mitte der Vierung, damit sich die Gäubigen um ihn versammeln können; im Sinne eines basilikalen Grundstils werden verschiedene Nischen geschlossen; die ganze Kirche erhält eine fröhlich-bunte Ausmalung und eine einmalige moderne Beleuchtung. Zum Pfingstfest 1992 feiert die Gemeinde Gottesdienst im neuen Gotteshaus.


Die Ausgestaltung der Kirche[]

Das große Eingansportal ist geziert von den Symbolen der vier Evangelisten Matthäus (Mensch), Markus (Löwe), Lukas (Stier) und Johannes (Adler).

Der Altar ist zusammengesetzt aus Stücken des vorherigen großen Marmorblocks; das Sepulcrum in der Vorderfront stammt aus der Hand des Erlers Hermann Austermann.

Das schmiedeeiserne Gitter sowie die Sedilien fertigt der Essener Kunstschmied Michael Stratmann.

Auch die Beleuchtung entsteht im Kopf und in der Werkstatt von Stratmann in Essen und soll, je nach Schaltung, einen Sternenhimmel symbolisieren.

Das Kreuz über dem Hauptaltar und das Tabernakel sind von Mennekes entworfen und von Willi Polders (beide Kevelaer) geschaffen.

Die Glasfenster der Kirche stammen aus den Jahren 1959 bis 1963, wurden von Hans Mennekes (Weeze) entworfen und von der Firma Derix (Kevelaer) ausgeführt.

An der Turmfront finden sich nach links in der Kapelle das Thema der Dreifaltigkeit und im Turmportal das Thema des Gottesreiches, nach rechts im Turmaufgang die Darstellung der "Arma Christi" sowie im Emporeaufgang zur Orgel das Bild der Heiligen Cäcilia.

Die sechs Fenster im Kirchenschiff zeigen (gegen den Uhrzeigersinn) Schöpfung und Sündenfall, Sintflut und Noahbund, Sinaibund und zehn Gebote, Johannes den Täufer, die Taufe Jesu und seine ersten Jünger, das Opfer Abrahams sowie die Endzeit.

Die beiden Fensterbilder im Chorraum sind dem Messopfer und dem Kreuzesopfer gewidmet; die beiden Fenster in den Seitenportalen den Apostelfürsten Petrus und Paulus.

Die Betonglasfenster links und rechts des Altares stammen ebenfalls aus der Hand Mennekes/ Derix; das Ornament jeder Wabe ist ein Bild für die "Sonne der Gerechtigkeit".

Das Taufbecken aus Eifel-Basalt ist von Hans Mennekes entworfen und von einer Bildhauerei in Kevelaer ausgeführt, der Deckel von Willi Polders gefertigt.

Die Orgel in der Ostwand der Kirche (Turmseite) stammt aus der Werkstatt Romanus Seifert in Kevelaer und wird am 16. April 1961 eingeweiht. Sie hat 30 Register, drei Manuale (Rückpositiv, Hauptwerk und Schwellwerk) sowie ein Pedal.

Von Willi Polders gefertigt und von Hans Mennekes gerahmt ist das Bild der Immerwährenden Hilfe.

Das Halbrelief "Herz Jesu" im Haupteingang der Kirche gießt der Gemener Künstler Hermann Kunkler im Jahre 1957 in Bronze.

Die hölzernen Andachtsbilder der vier Nischen schnitzt der heimische Künstler Alfons Kirschbaum: den Hl. Antonius, den Hl. Josef, die Hl. Barbara sowie die Hl. Maria als Pieta.

Die neuartigen Beichträume wurden von der Firma Brinkmann gefertigt.

Die Krippenfiguren stammen aus dem Jahre 1948. Der Essener Bildschnitzer Zwernemann schnitzt Köpfe und Gliedmassen und gibt ihnen bewegliche Gelenke. Gemeindemitglieder übernehmen Patenschaften für Bekleidung und Ausstattung einzelner Figuren. Den Stall baut bereits 1948 der damalige Schuldirektor Schulte-Mattler als münsterländer Bauernkate. Die noch fehlenden Tiere schnitzt 1958 der Bildhauer Schorn .

Vier Glocken rufen die Gläubigen seit dem Pfingstfest 1952 zu Gebet und Gottesdienst.

Den steinernen Erzengel Michael auf dem Platz vor der Kirche weiht Pfarrer Steinhaus am Allerheiligentag 1953 als Mahnmal für die Opfer der Kriege .

Die Geschichte der Gemeinde - Vorgeschichte[]

Die Ursprünge der Katholischen Kirchengemeinde St. Barbara in Gelsenkirchen-Erle sind eng verbunden mit der Entwicklung des Bergbaus im Gebiet zwischen dem Buerschen Berg und den Niederungen der Emscher. Das Vordringen des Bergbaus aus dem Ruhrtal in die Region der Emscher und der damit einhergehende massive Zuzug von Bergarbeitern und deren Familien bringt mit sich: Häuser müssen gebaut werden und natürlich ein Gotteshaus; 1988 gründet sich der Kirchbauverein Erle-Middelich-Sutum. Nach anfänglichem Widerstand des Urbanuspfarrers, der auf den Neubau der Pfarrkirche in Buer konzentriert war, wird der Vikar von St. Urbanus, Bernhard Strumann, zum geistlichen Präses des Kirchbauvereins bestimmt.

Pfr. Bernhard Strumann (1882-1907)[]

Dank seiner Tatkraft ersteht mitten im Baustellenstadtteil Erle die erste St. Barbara-Kirche, errichtet nach den Plänen des Architekten Hertel aus Münster und mit großer Eigenleistung der Bevölkerung. Am 5.11.1892 wird sie im Auftrag des Bischofs durch Pfarrer Niemann von Buer benediziert. 1893 baut Vikar Strumann neben der Kirche eine kleine Unterkunft, die 1906 zum Pfarrhaus heutiger Größe erweitert wird. Wegen des Anwachsens der Bevölkerung wird die Kirche 1896 um das Doppelte vergrößert, 1897 erhält sie ihren großen Turm. Auf den Bau und die Erweiterung der Kirche folgt die Zeit der Konsolidierung und der Gründung der kirchlichen Vereine. Bischof Hermann von Münster erhebt St. Barbara am 17. September 1900 zur selbständigen Pfarrei, Rektor Bernhard Strumann wird zum ersten Pfarrer ernannt. Die junge Gemeinde sieht von Anfang an die Nöte der Zeit und wird aktiv: im August 1897 wird eine Kleinkinderbewahrschule und eine Nähschule eröffnet; von Januar 1900 an werden Waisenkinder betreut; ab 1902 gibt es häusliche Krankenpflege. Am 23. Mai 1902 gründen Gemeindemitglieder die "Elisabeth-Stift GmbH". Am 19. Mai 1904 wird, nach Plänen des Architekten Hertel, der erste Bauabschnitt des Elisabeth-Krankenhauses eingeweiht und schon bald erweitert. Am 13. März 1905 wird der Neubau des Waisenhauses bezogen. Bernhard Strumann, seit 1901 auch Dechant, wird 1907 nach Osterfeld versetzt.

Pfr. Josef Steverding (1907-1933)[]

Am 1. Mai 1907 wird Josef Steverding als zweiter Pfarrer in St. Barbara eingeführt; er setzt bedeutende soziale Akzente. Neben der Erweiterung des Krankenhauses und des Waisenhauses wird in der Trägerschaft der Elisabeth Stift-GmbH das Josefsheim errichtet, zunächst als Vereinshaus, dann als Hospitz und Ledigenheim, seit 1934 als Altenheim. Nach den Plänen des Architekten Kötting wird die Kirche um- und angebaut; am 4. Juni 1928 feiert die Gemeinde mit Bischof Poggenburg die um ein Drittel vergrößerte Kirche. In den Jahren 1928/29 wird ein Erweiterungsbau für Kindergarten und Jugendheim hinter der Kaplanei an der Friedenstraße errichtet. Prälat Steverding, der seit 1917 Dechant ist, tritt 1933 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand und zieht in seine Heimat Rhede.

Pfr. Heinrich Steinhaus (1933-1954)[]

tritt am 17. Dezember 1933 sein Amt an. Der atheistische Nationalsozialismus bestimmt den Alltag und versucht, das kirchliche Leben aus der Öffentlichkeit zu verdrängen. Aber die Erler Katholiken leisten aktiven und passiven Widerstand. Am Ende des Krieges hat die Gemeinde 234 Gefallene und 48 Bombenopfer zu beklagen. Kirche, Pfarrhaus und Josefsheim, Jugendheim und Kindergarten sind schwer beschädigt oder gänzlich zerstört. Nach den zerstörerischen Kriegsjahren ist das kirchliche Leben bestimmt vom Wiederaufbau der Gebäude, aber auch des kirchlichen Lebens. In die Zeit von Pfarrer Steinhaus fallen auch zwei Gemeindegründungen: Im Schievenviertel und im Haunerfeld besteht ein "St. Marien-Kirchbauverein Erle Resse", da beide Pfarreien betroffen sind. Steinhaus ergreift die Initiative; am 17. April 1939 wird die nach den Plänen des Architekten Franke errichtete Kirche von Weihbischof Roleff konsekriert und dem Hl. Konrad geweiht; erster Geistlicher ist Theodor Püntmann; die Erhebung zur selbständigen Gemeinde geschieht am 15. Februar 1948. Ein weiterer Kirchbauverein gründet sich 1948 für den Bereich der Resser Mark; geistlicher Beirat wird Kaplan Klein-Heßling, Architekt Günther fertigt die Pläne. Weihbischof Roleff weiht die Kirche am 17. April 1950 auf den Titel der Hl. Ida. Am 1. August 1951 wird St. Ida durch Bischof Keller zur selbständigen Pfarrei erhoben; ihr erster Pfarrer heißt Josef Kramer. Pfarrer Steinhaus erkrankt 1952 an Krebs, stirbt nach langem Leiden am 18. September 1954 und wird auf dem Friedhof am Buerschen Berg beigesetzt.

Pfr. Theodor Hoffmann (1954-1973)[]

wird am 14. November 1954 als vierter Pfarrer von St. Barbara eingeführt. Er soll sich ausschließlich der Seelsorge widmen; aber es kommt anders: zwanzig Jahre intensiven Wirkens für den äußeren und inneren Aufbau der Gemeinde. Im Erler Süden wird am 16. Januar 1956 ein neuer Kindergarten eröffnet; dann ein Kindergarten an der Friedenstraße. Es folgt die würdige Gestaltung des Gotteshauses mit dem großen Umbau 1959 und ihrer künstlerischen Ausgestaltung im liebevollen Detail. Bedingt durch die räumliche Ausdehnung der Gemeinde und ihr Anwachsen auf die Größe von mehr als 10.000 Seelen werden zwei weitere Kirchenzentren errichtet: Der alte Plan aus dem Jahre 1951, im Erler Süden ein neues Gemeindezentrum zu errichten, wird von Hoffman neue belebt; 1959 ein Kirchbauverein gegründet. der Bischof versetzt Helmut Ulrich als Kaplan nach St. Barbara mit dem besonderen Auftrag, den Kirchbau von St. Bonifatius und den Aufbau der neuen Gemeinde durchzuführen. Bischof Franz Hengsbach nimmt die feierliche Kirchweihe am 20. Dezember 1964 vor. Für das Berger Feld gründet Hoffmann 1962 einen Kirchbauverein; für die Seelsorge vor Ort kommt Kaplan Silver Kampmeier nach Erle. Nach Errichtung von Kindergarten und Pfarrsaal vollzieht Bischof Dr. Franz Hengsbach die Kirchweihe von St. Suitbert am 15. Mai 1966. Neben dem Pfarrhaus wird im Januar 1965 ein zunächst ganz der Jugend gewidmetes Haus gebaut. Im Jahre 1957 beruft Pfarrer Hoffman einen "Pfarrführungskreis" ein, der sich später zum Pfarrgemeinderat entwickelt und von dem wichtige Impulse für das innerkirchliche Leben ausgehen. In der Zeit von Pfarrer Hoffmann erfolgt die notwendige seelsorgliche Neugliederung Erles, findet das Konzil statt und ist in die Praxis umzusetzen. Am 6. Oktober 1973 erleidet er während der Hl. Messe einen Herzschlag und stirbt am Altar.

Pfr. Richard Voss (1974-1984)[]

Fünfter Pfarrer von St. Barbara wird am 10. Februar 1974 der Gelsenkirchener Stadtvikar Richard Voss. Er braucht in seiner zehnjährigen Amtszeit keine Neubauten zu errichten und keine wesentlichen Umbauten vorzunehmen; er ist der erste St. Barbara-Pfarrer, der sich fast ausschließlich der Seelsorge widmen kann. Und dies geschieht mit besonderer Betonung der Caritas. In den Jahren 1974/75 baut die Elisabeth Stift-GmbH das neue und moderne Kinderheim; der Erweiterungsbau des Altenheimes St. Josef wird am 22. Oktober 1977 eingeweiht. Pfarrer Voss wird 1980 Stadtdechant und 1984 zum Propst von St. Urbanus ernannt.

Pfr. Theodor Nocke (1984-1991)[]

Er tritt sein Amt in Erle am 1. Juli 1984 an. Im Mai 1986 feiert Christoph Otten seine Primiz; er ist der dritte Neupriester aus St. Barbara nach Johannes Korte 1904 und Bernhard Gehrmann im Jahre 1963. Nach einer Brandstiftung wird der Altbau des Kinderheimes abgerissen und durch ein neues Gebäude mit Kapelle ersetzt, die am 24. September 1987 geweiht wird. Im Dezember 1989 wird ein "Förderverein 100 Jahre St. Barbara-Kirche Buer-Erle" gegründet; dessen Zweck besteht in der Beschaffung der Mittel für die Erhaltung und Ausgestaltung der Kirche aus Anlass ihrer Hundertjahrfeier. Inmitten der angelaufenen Planungen gibt Pfarrer Nocke seine vorzeitige Pensionierung bekannt; am 22. September 1991 verabschiedet er sich von der Gemeinde.

Pfr. Ulrich Kosch (1991-2000)[]

Als siebter Pfarrer von St. Barbara wird am 1. Adventssonntag 1991 Ulrich Kosch eingeführt, bislang Diözesanpräses des Kolpingwerkes, Diözesanmännerseelsorger und Pastor von St. Maria Königin in Essen-Haarzopf. Nah einer umfassenden Kirchenrenovierung feiert die Gemeinde mit Weihbischof Franz Grave und vielen Gästen den 100sten Geburtstag der Kirche. In den Jahren 1994/95 wird die Gemeinde durch sechs Gottesdienstübertragungen im Zweiten Deutschen Fernsehen bekannt. Eine Reihe äußerlicher Erneuerungen und innerer Veränderungen geschehen in den dann folgenden Jahren. Schließlich wird ab 1994 die Zusammenarbeit der katholischen Kirchengemeinden in Erle nach und nach intensiviert, werden die Begriffe "Kooperation" und Fusion zum ständigen und brisanten Thema. Auf das Ziel einer Gemeinde Erle hin bildet sich zunächst ein Kooperationsverband der vier Gemeinden (ohne St. Konrad); später wird die Zusammenarbeit von St. Barbara und St. Suitbert "vertraglich" vereinbart. Das "Zusammenrücken" ist in vielen kleineren und größeren Veränderungen und Zeichen erkennbar. 1999 gehen Pfarrer Warnke und Prälat Kamp in Ruhestand, Pater Heitkamp von St. Suitbert wird versetzt. Bischof Dr. Hubert Luthe beauftragt Pfarrer Kosch auch mit der Leitung dieser beiden Gemeinden sowie mit der Vorbereitung der künftigen Fusion. Am 28. April 2000 wird auf dem Bergwerk Ewald/Hugo die letzte Gewinnungsschicht gefahren; alle Glocken läuten. Hier wird nicht irgendein Pütt zu Grabe getragen, sondern der Bergbau in Gelsenkirchen insgesamt. Fast zur gleichen Zeit wird beschlossen: die Kirchengemeinden St. Barbara, St. Bonifatius, St. Ida sowie St. Suitbert werden zum 31. Dezember 2000 aufgelöst; am 1. Januar 2001 wird eine neue katholische Kirchengemeinde Erle errichtet; sie trägt den Namen St. Barbara.


Die Geschichte der neuen Groß-Gemeinde St. Barbara (ab 2001)[]

Am 1. Januar 2001 errichtet Bischof Dr. Hubert Luthe aus den aufgelösten Erler Gemeinden St. Barbara, St. Bonifatius, St. Ida und St. Suitbert die neue Kirchengemeinde St. Barbara und ernennt Ulrich Kosch zu ihrem Pfarrer.

Das ist das Ergebnis eines durch Priestermangel, Gläubigenmangel und Geldmangel ausgelösten etwa 10jährigen Prozesses und einer intensiven, emotionalen und auch kontroversen Diskussion um Kooperation und Fusion.

Die neue Gemeinde steht am Anfang eines neuen Weges, ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln und sich ein neues Profil zu geben. Wichtige Schritte sind bereits getan:

Ein neuer Kirchenvorstand wird gewählt, in dem Repräsentanten aller Gemeindebezirke vertreten sind und gemeinsam für Sorge für ganze Gemeinde tragen.

Ein neuer Pfarrgemeinderat beginnt seine Arbeit und entwickelt die eine neue Gemeinde; die gewählten Mitglieder kommen (einmalig) paritätisch aus den vier Gemeindebezirken.

Ein neuer Arbeitskreis Liturgie des Pfarrgemeinderates stimmt alle liturgischen Feiern der Gemeinde aufeinander ab.

Eine neue Gottesdienstordnung ist so gestaltet, dass Liturgie in allen Kirchen gleichermaßen und würdig gefeiert werden kann.

Ein neuer gemeinsamer Pfarrbrief mit dem Namen "Barbarabrief" wird allen Haushalten der Gemeinde dreimal jährlich gebracht, informiert über das Gemeindeleben und lädt zum Mittun ein.

Ein Pfarrbüro ist zentrale Anlaufstelle für alle Angelegenheiten und Kontakte.

Vom Pfingstsonntag 2003 an nutzen evangelische und katholische Christen der Resser Mark gemeinsam das "Ökumenische Zentrum St. Ida", nachdem Anbau und Renovierung des Pfarrheims und der Kirche abgeschlossen sind. Pfarrer Kosch und Pfarrer Blätgen, Stadtdechant Ernst und Superintendentin Franke-Herber ziehen mit zahlreichen Gästen in die Räumlichkeiten ein und erbitten Gottes Segen für das künftige Miteinander. Ein paritätisches Kuratorium nimmt die Alltagsgeschäfte auf.

Im Frühjahr 2003 beschließt der Pfarrgemeinderat für die Fastenzeit 2004 die Durchführung einer Gemeindemission. Nachdem die neue Gemeinde sich jahrelang mit strukturellen Fragen auseinandersetzen musste, soll durch diese Zeit der Besinnung nun ein spiritueller Impuls gesetzt werden, mit dem sich die Gemeinde wieder stärker Fragen des Glaubens zuwendet. Unter dem Motto "Gemeindetage 2004: Lebendiger glauben - mutiger leben" begleiten zwei Patres des Oblaten-Ordens die Gemeinde 16 Tage lang auf ihrem Weg der Besinnung.

Für Pfarrer Kosch ist dies die letzte große Aktivität mit der Gemeinde. Er ist im Herbst 2003 von Bischof Genn zum Pfarrer der Gemeinden Fronleichnam und Liebfrauen in Bochum ernannt worden. Eine Woche nach Ostern nimmt die Gemeinde Abschied von ihm.

Schon im Mai wird Martin Lohof als neuer Pfarrer in der Gemeinde eingeführt. Mit ihm nehmen auch Kaplan Swen Beckedahl und Pastor Andreas Becker den Dienst in der Gemeinde auf, die mit ihm in einer Priestergemeinschaft gemeinsam im Pfarrhaus leben. Nach einer Zeit des personellen Engpasses ist die Gemeinde mit ihren 10.000 Mitgliedern damit nun wieder gut versorgt. Da im Personalplan allerdings nur drei Stellen in der Seelsorge vorgesehen sind, verlässt Gemeindereferentin Renate Aßheuer im Sommer nach nur etwas mehr als einem Jahr Tätigkeit die Gemeinde im Richtung Wattenscheid.

Im März 2004 erhält der langjährige stellvertretende Vorsitzende der Kirchenvorstände St. Suitbert und St. Barbara, Alfons Koopmann für seine zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten im Laufe vieler Jahrzehnte den päpstlichen Orden "Pro Ecclesia et Pontifice".

Im Januar 2005 verkündet Bischof Dr. Genn erneute gravierende strukturelle Veränderungen für die Gemeinden des Bistums. In großem Umfang werden bis zum Jahr 2008 noch einmal Gemeinden zu Großgemeinden zusammengelegt. Auch wenn dieser Prozess noch einmal schmerzliche Einschnitte bedeuten wird, ist St. Barbara durch die Erfahrungen der Fusion der katholischen Gemeinden im Bereich Erle und Resser Mark für diesen Schritt sicher gut gerüstet und macht sich im Vertrauen auf den Geist Gottes auf den anstehenden Weg.

Weblinks[]

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